Dienstag, 27. April 2010

Ihr dürft nicht mitspielen



Alex Feuerherdt analysiert Hinter-, Ab- und Beweggründe

Eigentlich hatte sich Israel für die Fußball-Weltmeisterschaft 1958 qualifiziert – und das, ohne eine einzige Begegnung ausgetragen zu haben: Weil sich nacheinander die Türkei, Indonesien und der Sudan aus politischen Gründen geweigert hatten, gegen die Auswahl des jüdischen Staates zu spielen, wurde diese jeweils zum Sieger erklärt und war damit für das Turnier in Schweden startberechtigt. Doch der Weltfußballverband FIFA änderte kurzerhand seine Regularien und ließ die israelischen Fußballer zu zwei zusätzlichen, entscheidenden Qualifikationsspielen gegen Wales antreten, die beide verloren gingen. Damit war der Traum von der WM-Teilnahme ausgeträumt. Dieses Beispiel ist nur eines von vielen.
Sportler und Mannschaften aus Israel sind immer wieder von Boykotten oder Boykottaufrufen betroffen, insbesondere dann, wenn ihre Gegner aus arabischen Ländern kommen. Oder sie können nicht an Wettkämpfen teilnehmen, weil ihnen die Einreise verweigert wird – wie im Februar 2009 der Tennisspielerin Shahar Pe'er, die von den Behörden in Dubai kein Visum erhielt. Hinzu gesellen sich immer wieder merkwürdige Entscheidungen der Sportverbände, durch die israelischen Athleten klare Wettbewerbsnachteile entstehen.
Alex Feuerherdt skizziert in seinem Vortrag die Geschichte der Sportboykotte gegen Israel und analysiert deren Hintergründe, Motive und Folgen. Dabei wird er auch der Frage nachgehen, wie der Sport zum Vehikel für antiisraelische Ressentiments werden konnte und inwiefern die Sportverbände bisweilen eher Teil des Problems als der Lösung sind.

Alex Feuerherdt ist Lektor, freier Autor und ehemaliger Oberliga-Schiedsrichter. Er lebt in Bonn und schreibt u.a. für die Jüdische Allgemeine, den Tagesspiegel, konkret und die Jungle World zu sportlichen und politischen Themen.

Zu Vortrag und Diskussion lädt die Deutsch-Israelische Gesellschaft AG München

am 3. Mai 2010 um 19.30 Uhr
ins STADION an der Schleißheimer Straße (Nr. 82).

Der Eintritt ist frei. Getränke und Speisen können im Lokal erworben werden.

Mittwoch, 7. April 2010

Erklärung von "PRO1860"
















Faninitiative PRO1860 enttäuscht von der ablehnenden Haltung der Stadt München

Wir bedauern die Absage der Stadtspitze zum erstligatauglichen Umbau des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße und sehen darin einen herben Rückschlag für die positive Entwicklung unseres Vereins.


PRO1860 kann die Beweggründe von OB und Stadtverwaltung nicht nachvollziehen. Die drei genannten Ablehnungsgründe sind unserer Auffassung nach nicht stichhaltig. Erstens können wir bei der Frage des Auszugs aus der Arena nicht erkennen, woraus der OB und die Stadt ihre Forderung nach einer schriftlichen Vereinbarung der Vertragspartner in dieser Frage zum jetzigen Zeitpunkt ableiten, zweitens können mögliche Geldgeber erst dann nachhaltig überzeugt werden, wenn wie eben erst jetzt mit visualisierten Planungen ernsthaft geworben werden kann, und drittens wundert uns, wie es den Planungsbehörden innerhalb von nur zwei Stunden Bedenkzeit gelingen konnte, ein treffsicheres Urteil über Baurechtsfragen des vorgelegten Konzeptes abzugeben, wo ansonsten allenthalben berechtigte Kritik an der Langwierigkeit von weit weniger schwierigen Genehmigungsverfahren geübt wird.


Ganz davon abgesehen ist es bitter, dass der langjährige Aufsichtsrat Christian Ude dem Verein nach Vorlage der erarbeiteten Studie nicht die Möglichkeit der Nachbesserung der aus städtischer Sicht unbefriedigend gelösten Punkte ermöglichen will. Es gibt in der Geschichte des Stadionbaus in Deutschland kein Projekt vergleichbarer Größe und ähnlicher baulicher Komplexität, welches in drei Monaten vom Beginn der Planungen zur Baureife gediehen wäre.


In diesem Zusammenhang ist die Qualität der von der Stadionkommission zum großen Teil ehrenamtlich erarbeiteten Studie hervorzuheben. Für uns ist mit der vorliegenden Studie in Verbindung mit den fadenscheinig wirkenden Ablehnungsgründen der Stadtspitze eher der Beweis erbracht, dass ein erstligataugliches Stadion am Standort Grünwalder Straße zwar möglich ist, auf Seiten der Stadt derzeit nur nicht gewollt wird.


PRO1860 sieht somit das Projekt „Profifußball im Grünwalderstadion“ als keineswegs gescheitert an. Für uns ruht es im Augenblick bestenfalls.


PRO1860 wird unbeirrt und mit aller Kraft an der Weiterentwicklung des TSV 1860 mitwirken. Wir werden in Zusammenarbeit mit sämtlichen Fangruppierungen, Präsidium und Geschäftsführung des TSV 1860 Wege suchen, um unserem geliebten Verein die Zukunftsfähigkeit zu erhalten. Oberstes Ziel bleibt dabei langfristig die Rückkehr in die Heimat an der Grünwalder Straße.


PRO1860 möchte sich unabhängig vom bisherigen Ergebnis ausdrücklich bei allen Mitgliedern der Projektgruppe Stadionzukunft sowie dem Präsidium und der Geschäftsführung des TSV München von 1860 für die geleistete, großartige Arbeit bedanken.

Freitag, 2. April 2010

Sonntag, 14. Februar 2010

Unbelichtet - Münchner Fotografen im Exil



10. Februar 2010 bis 23. Mai 2010 Jüdisches Museum München.


Die Ausstellung "Unbelichtet. Münchner Fotografen im Exil", beleuchtet im Rahmen der diesjährigen Themenreihe "Fotografie" das Leben und Wirken von drei in Deutschland weitestgehend unbekannten Fotografen, die in den 1930er Jahren nach Palästina emigriert waren: Alfons Himmelreich (1904-1993), Efrem Ilani (1910-1999) und Jakob Rosner (1902-1950). Sie zählten zu jenen Fotografen, die das Land Israel unter britischem Mandat und den Aufbau des Staates Israel seit 1948 mit der Kamera begleiteten und das historische Bildgedächtnis Israels maßgeblich prägten. Himmelreich, Ilani und Rosner werden in der Ausstellung nun erstmals in München präsentiert und es wird ein Schlaglicht auf ihre bemerkenswerten Arbeiten gerichtet.

Dienstag, 2. Februar 2010

Ausstellung "1328"


"1328" Eine Fotoserie von Volker Derlath vom 5.Februar bis 19.Juni 2010
im Bier & Oktoberfestmuseum, Sterneckerstr. 2, 80331 München



Bier als Motiv von Malern und Fotografen ist aus Genreszenen mit fröhlichen Zechern, bayrischen Bierdimpfln oder sich labenden Mönchen bekannt.
Aktuell entstehen in München Werke einer neuen Künstlergeneration mit ganz neuen Blicken auf dieses Thema. Sie setzen sich mit ihren eigenen Begegnungen mit Bier und mit dem Alltag in der Szene auseinander.
Einer von ihnen ist der Straßenfotograf und Bildjournalist Volker Derlath.

Freitag, 29. Januar 2010

Meine Schwestern und ich


Werner Fink war ein großer deutscher Kabarettist. Er trat in der „Katakombe“ und im „Kabarett der Komiker“ in Berlin auf. Von ihm stammt der Satz: „Ich stehe hinter jeder Regierung, unter der ich nicht sitzen muss.“ Eines Tages waren auch ein paar uniformierte Nazis in seine Vorstellung gekommen. Fink machte sich, wie immer, über alle und alles lustig. Da stand einer der Nazis auf und schrie: „Sie Judenlümmel!“ Darauf Fink: „Sie irren sich, mein Herr, ich sehe nur so intelligent aus.“
Warum es ein Kompliment sein kann, als „Hassprediger“ bezeichnet zu werden. Von Henryk M. Broder.

Dienstag, 26. Januar 2010

27. Januar: Initiative Gedenktag


Seit 2005 begeht die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH den „Erinnerungstag im deutschen Fußball" gemeinsam mit den Fans. Anlass ist der „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus" am 27. Januar.
Auch vor dem Fußball hat der Wahnsinn keinen Halt gemacht. Jüdische und kommunistische Spieler, Mitglieder und Funktionäre wurden in den Zeiten des Nationalsozialismus aus ihren Vereinen ausgeschlossen. Ihrer sportlichen Heimat beraubt, waren sie und ihre Familien der mörderischen Nazi-Willkür schutzlos ausgeliefert.

Aus Respekt vor diesen Menschen und ihren Familien und weil dieser Wahnsinn nie wieder geschehen darf, sind alle Fußballfreunde aufgefordert, sich über die Vereinsgrenzen hinweg den zerstörerischen Übeln Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Stadion und in der Gesellschaft entgegen zu stellen.

Die Fans verstehen das, weil sie einen Fußball lieben und leben, der bunt, der stark und der leidenschaftlich ist, der verbindet und nicht ausgrenzt. Dass soll so bleiben in unserem Stadion, in unserem Verein und in unseren Fangemeinschaften. Dafür stehen wir. Dafür setzen wir uns ein.

Montag, 25. Januar 2010

Blutige Praxis, nicht gedankliche Schrulle


Die etablierte Linke überlässt die Kritik des Islam den Fremdenhassern von rechts, anstatt eine an Emanzipation, Aufklärung und Humanismus orientierte Kritik an der islamischen Menschenzurichtung zu formulieren. So gesehen ist es auch gar nicht verwunderlich, dass nach dem Mordanschlag auf Kurt Westergaard quer durch Europa die Medien ihren Lesern und Zusehern zwar von den „umstrittenen Karikaturen“ des dänischen Zeichners berichteten, sich aber kaum eine führende Zeitung traute, seine Abbildung Mohammeds samt Bombe im Turban, die nach tausenden jihadistisch motivierten Attentaten in den letzten Jahren ebenso naheliegend wie in ihrer Kritik zurückhaltend ist, nachzudrucken.
Wir müssen wieder mehr über Religion diskutieren, statt in einen abstrakten Wald- und Wiesenatheismus zu verfallen. Eine Kritik des Islam darf nicht Fremdenhassern überlassen werden. Aus: Die Presse.com

a.i.d.a und der Bay. Verfassungsschutz


Oder: Wie man Nazis die Arbeit auch abnehmen kann. Dem mehrfach ausgezeichneten Antifaschistischen Informations- und Dokumentationsarchiv in München (a.i.d.a. e.V.) ist nun Anfang des Jahres 2010 die Gemeinnützigkeit entzogen worden. Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die der Vorsitzende des Vereins, Marcus Buschmüller, als „Diffamierungskampagne der bayerischen Staatsregierung“ bezeichnet.

Freitag, 22. Januar 2010

Ihr habt mit Hass gekocht


Necla Kalek schreibt auf faz.net: 22. Januar 2010 Der französische Aufklärer Voltaire schrieb 1740 ein Stück mit dem Titel „Der Fanatismus oder Mohammed der Prophet“. Dort charakterisierte er den Propheten des Islam als skrupellosen Machtmenschen und bekam prompt Ärger mit seinem König, der darin zu Recht eine generelle Religionskritik vermutete. Wenn Claudius Seidl in der Sonntagsausgabe dieser Zeitung meint, ein Voltaire-Zitat paraphrasieren zu können, um das muslimische Kopftuch zu verteidigen, schießt er ein intellektuelles Eigentor. Er verkleinert den Voltaireschen Freiheitsbegriff auf einen Gag. Aber so witzig wie Voltaire (und Henryk Broder) ist er dann doch nicht. Thomas Steinfeld höhnt in der „Süddeutschen Zeitung“, Broder und ich würden mit denselben Mitteln für die Aufklärung streiten wie Islamisten für die Scharia, und nennt uns „Hassprediger“.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Selig sind die Antimodernen


Papst Benedikt XVI. besuchte am vergangenen Sonntag die römische Synagoge. Seine erinnerungspolitische Geste kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er mit der Seligsprechung von Papst Pius XII., der im Nationalsozialismus zur Judenvernichtung schwieg, eine Serie antijüdischer Provokationen fortsetzt.

Schreibt Catrin Dingler in der Jungle World
(Foto: Pius XII mit Hitler)

Sonntag, 17. Januar 2010

Video der Woche


The Ramones - Blitzkrieg Bop

Live at CBGB 1977

Samstag, 16. Januar 2010

Antisemiten - Islamkritiker


In der Sozialpsychologie liegt es im Trend, Parallelen zwischen Antisemiten und Islamkritikern zu ziehen. Doch Angst vor Islamisten hat mit Hass auf Juden wenig gemein, sagt Henryk M. Broder. Während der Antisemitismus auf hysterischen Ängsten und Erfindungen beruht, hat die Islamophobie eine reale Basis.
(Ausriss: WELT)

Freitag, 15. Januar 2010

Der Fluch der Turbanbombe


Nach dem Anschlag auf den dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard wird in Europa wieder über die Grenzen der Meinungsfreiheit und die Verletzung religiöser Gefühle gestritten. Die politischen Reak­tionen der westlichen Öffentlichkeit bleiben dabei auffällig vorsichtig. Die Jungle World berichtet.

Montag, 11. Januar 2010

Bye, Bye Multikulti - Es lebe Multikulti


Konfusion um Multikulti. In Wohnzimmern wabert gutbürgerliche Abneigung gegen "Produzenten von Kopftuchmädchen", eine Minarett-Abstimmung hierzulande mag man sich nicht vorstellen. Andrerseits falsche Toleranz für Islamismus, Ehrenmorde und Zwangsheiraten, kritiklos wird der "Islamophobie" - Vorwurf iranischer Mullahs übernommen. Wo es doch gerade um zivilisatorische Mindeststandards, um Schmelztiegel und Vermischung gehen müsste. Ein Plädoyer für die Multikulturelle Gesellschaft. Gerade jetzt.
Eine Flugschrift der AKTION 3.WELT SAAR

Sonntag, 3. Januar 2010

Freitag, 1. Januar 2010

"Asoziale Giesinger"


Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers will "die Wahrheit über die Löwen-Fans in die Köpfe träufeln, notfalls hämmern" und erzählt der Abendzeitung einen Witz:

„Zwei Jungen spielen am Isarufer Fußball. Plötzlich wird der eine von einem Rottweiler angegriffen. Der Rottweiler verbeißt sich ins Bein des Jungfußballers. Der andere Junge greift blitzschnell einen Knüppel, steckt ihn hinter das Halsband des Hundes und dreht den Stock solange, bis der Bestie die Luft ausgeht und sie röchelnd zu Boden geht. Das war Rettung in letzter Sekunde.
Ein Journalist, der die mutige Rettungsaktion gesehen hatte, rennt sofort zu dem jungen Helden, um ihn zu interviewen. Er schlägt seinen Block auf und schreibt: „Dem Tod entronnen: Junger Bayern-Fan rettet Freund vor wilder Bestie." Der junge Retter wendet ein: „Aber ich bin doch gar kein Bayern-Fan.“ Der Journalist registriert dies und notiert blitzschnell: „Haching-Fan rettet Bein vor Hundebiss.“ Es passt immer noch nicht. „Aber ich bin auch kein Haching-Fan." – "Ja Herrgottszeiten, für welche Mannschaft bist du dann?“ – „Für die Sechzger!“ Schlagzeile am nächsten Tag: „Asozialer Giesinger erwürgt Welpen!"